Wie Unternehmen Fachkräfte gewinnen, um künftige Herausforderungen zu meistern

Digitale Impulse und Austausch für regionale Unternehmen

Braunschweig, 9. Juni 2021. Eine starke Arbeitgebermarke entwickeln, Qualifizierungs- und Orientierungsangebote für Schüler, Studierende und Arbeitnehmer oder Kampagnen wie #frauenkönnenhandwerk – das sind nur drei Ansätze, um Fachkräfte auf potenzielle Arbeitgeber und Berufsbilder aufmerksam zu machen und sie für einen Arbeitsplatz in der Region zu begeistern. Wie das noch gelingen kann und welche weiteren Akteure aus der Region Braunschweig-Wolfsburg dazu beitragen können, thematisierten heute Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden bei der digitalen Infoveranstaltung „Fachkräftegewinnung: Angebote und Leistungen aus der Region Braunschweig-Wolfsburg“. Damit gaben die Regionale Energieagentur e.V. und die Allianz für die Region GmbH gemeinsam einen umfassenden Überblick für regionale Unternehmen, die auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften sind.

„Unsere Mitgliedsunternehmen haben starkes Interesse am Thema Fachkräftegewinnung, weil sie künftig vor großen Herausforderungen stehen. Wie sollen die Energiewende gemeistert, Klimaziele erreicht und die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, wenn qualifizierte Fachkräfte fehlen“, sagt Andrea Keßler, Geschäftsführerin der Energieagentur. Ins Boot geholt habe man dazu die Allianz für die Region, die insbesondere über die Geschäftsstelle des Fachkräftebündnisses mit zahlreichen Akteuren auf dem Arbeitsmarkt zusammenarbeitet. „Exemplarisch haben wir zehn Akteure für kurze Impulse zu ihren Angeboten gewinnen können. Die Unternehmen erhalten so konkrete Einblicke, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie bei der Bewältigung des Fachkräftemangels nutzen können“, sagt Andrea Wiencke, Leiterin regionale Wirtschaftsförderung und Fachkräfte bei der Allianz für die Region.

Regionale Arbeitgeber unterstützen

So berichtete beispielsweise der Arbeitgeberverband Region Braunschweig, wie auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit einer starken Arbeitgebermarke punkten und sich als Zukunftgeber positionieren. Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen stellte unter anderem Qualifizierungsmaßnahmen wie den Transformationslotsen vor. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zeigte, wie reale weibliche Auszubildende auf Plakaten und Postkarten mit der Kampagne #frauenkönnenhandwerk Mädchen und Frauen für Berufe im Handwerk mobilisieren. Die IHK Braunschweig stellte verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten zur gezielten Fachkräftesicherung vor. Das Welcome Center der Region thematisierte die Chancen und den Weg internationaler Fachkräfte in die Unternehmen der Region. Das Fachkräftebündnis Südostniedersachsen gab Einblicke in zwei Projekte: die Qualifizierungsmaßnahme Veränderungsmacher, die die Bereiche Personal- und Organisationsentwicklung gezielt miteinander verbindet und den Talentpool, der ein digitales Matching regional verfügbarer Fachkräfte mit interessierten Unternehmen ermöglicht.

Fachkräfte von morgen frühzeitig informieren und emotionalisieren

Welche Rolle die frühzeitige berufliche Orientierung spielt und welche gemeinschaftlichen Aktivitäten bereits in der Region etabliert sind, berichtete die Allianz für die Region. Die Stiftung Niedersachsenmetall stellte vor, wie Unternehmen beispielsweise mit Ferienprogrammen oder Schnupperworkshops mit Schulen kooperieren und so frühzeitig eine emotionale Bindung herstellen. Wo sich interessierte Jugendliche im Klima- und Umweltschutz beruflich verwirklichen und wie es Unternehmen gelingt, sozial-ökologische Verantwortung als Entscheidungskriterium im Berufswahlprozess zu verankern, verdeutlichte das Grüne Netzwerk Arbeitswelt. Der Career Service der Technischen Universität Braunschweig verfolgt mit seiner Arbeit das Ziel, Studierende als Fachkräfte und Innovationstreiber von morgen mit regionalen Unternehmen zu vernetzen und so frühzeitig Nachwuchs für die Region zu sichern.

Diese Impulse vertieften die rund 50 Teilnehmenden in drei Breakout-Sessions. Dort diskutierten sie parallel, wie und wo sie geeignete Auszubildende und Berufseinsteiger finden, wie sich die Arbeitswelt und Qualifikationen verändern, welche Potenziale ausländische Fachkräfte haben, wie deren Integration besser gelingt und mit welchen Strategien man Arbeitnehmer aus der Region an das eigene Unternehmen binden kann. Besonderes Interesse hatten die Teilnehmer zudem daran, wie sie als KMU noch sichtbarer und für junge Menschen auch ein Stück weit attraktiver als Arbeitgeber werden.

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