Schüler aus der Region bereiten sich digital auf Berufswahl vor

Module der regionalen Berufsorientierungsprogramme übergangsweise digitalisiert: Virtuelle Betriebspraxistage mit regionalen Schulen und Unternehmen gestartet

Braunschweig, Gifhorn, Wolfenbüttel, Wolfsburg, 30. März 2021. Wie geht es nach der Schule weiter? Welcher Beruf ist der richtige für mich? Auch in der aktuellen Situation ist es für Schüler aus der Region Braunschweig-Wolfsburg wichtig, sich frühzeitig mit den eigenen Fähigkeiten und beruflichen Perspektiven auseinanderzusetzen. Vor Corona geschah dies unter anderem mit den Betriebspraxistagen der regionalen Berufsorientierungsprogramme, bei denen die Schüler den Arbeitsalltag im Büro, in einer Pflegeeinrichtung, beim Optiker, im Klinikum oder in der Werkstatt kennenlernen. Doch wie gelingt der Einblick ins Berufsleben in Coronazeiten? Wie entstehen wertvolle persönliche Kontakte zwischen Unternehmen und Schülern, wenn Kontaktmöglichkeiten beschränkt werden? Die Allianz für die Region GmbH hat gemeinsam mit den Arbeitsagenturen Braunschweig-Goslar und Helmstedt und den Schulträgern die Betriebspraxistage übergangsweise in virtuelle Formate umgeplant und die ersten Module mit Schülern aus Braunschweig, Gifhorn, Wolfenbüttel und Wolfsburg durchgeführt.

„Nach der ersten digitalen Berufsorientierungsmesse, die wir vergangenen Herbst in Wolfsburg mit Madsack Medien Ostniedersachsen durchgeführt haben, stellte die Digitalisierung weiterer Module unserer Berufsorientierungsprogramme alle Beteiligten vor große Herausforderungen“, sagt Bernd Manthey von der Allianz für die Region GmbH. „Die Schulen hatten bereits Erfahrungen mit digitalen Formaten beim Home-Schooling gesammelt. Wie aber virtuelle Veranstaltungen mit mehreren externen Referenten, Präsentationen, Videos, Umfragen, Chats oder einem Quizz ablaufen könnten, war für alle Neuland“, sagt Manthey.

Digital ins Berufsleben schnuppern
Bis zu vier Tage lang wurden insgesamt knapp eintausend Schüler auf eine virtuelle Entdeckungsreise geschickt: Bei einem Vorbereitungstag erhielten die Jugendlichen Informationen zum Ablauf, zur digitalen Interaktion mit den Ausbildungsbetrieben und zur Berufsorientierung allgemein. Per Videokonferenzen lernten sie anschließend verschiedene Betriebe der Region kennen, um ihre Vorstellungen und Erfahrungen über die Berufswelt zu erweitern und einen praktischen Einblick in einen Berufsalltag zu bekommen.

„Digital ins Berufsleben zu schnuppern, ist in der aktuellen Zeit eine gute Alternative, um sich intensiv mit der eigenen Berufswahl auseinander zu setzen. Denn diese Entscheidung steht bei den Jugendlichen trotzdem an“, sagt Ulf Steinmann, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Helmstedt. Und Gerald Witt, Chef der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass die Berufspraxistage virtuell realisiert werden konnten. Denn wir brauchen auch in Corona-Zeiten Formate der Berufsorientierung, die Jugendlichen einen möglichst niedrigschwelligen und direkten Kontakt zu den Betrieben eröffnen. Das ist hier gelungen. Auch im Rahmen der diesjährigen online-Betriebserkundungen konnten die Schülerinnen und Schüler viele wertvolle Eindrücke gewinnen und Informationen sammeln. Und vielleicht werden nach der Pandemie dann ganz neue Formate der Berufsorientierung entstehen, die virtuelles und reales Erleben zusammenführen.“

Positive Resonanz kam auch von den Unternehmen: „Da sich die Jugendlichen intensiv auf die Betriebspraxistage vorbereitet hatten, konnten wir im Chat oder bei Folgeterminen auch schon viele Fragen beantworten. So haben wir als Arbeitgeber motivierte und redende Bewerber im Gespräch“, sagt Katja Rothe vom ambulanten Pflegedienst Bettina Harms in Wolfsburg. Darüber hinaus wurden Hospitationsmöglichkeiten, Praktika und Ferienjobs bei einigen Unternehmen angeboten.

Neben den Betriebspraxistagen stehen je nach Schule und Landkreis noch weitere Module auf dem Programm, unter anderem Beratungsgespräche durch die Agentur für Arbeit, der Besuch einer Ausbildungsplatzbörse, ein Berufseignungstest oder ein externes Bewerbungstraining.
 

An den digitalen Betriebspraxistagen beteiligten sich bislang die folgenden Unternehmen und Schulen:

•    Bettina Harms GmbH Pflege
•    Klinikum Wolfsburg
•    AutoPlus AG, Wolfsburg
•    Stadtbibliothek Wolfsburg
•    Stadt Wolfsburg
•    Schnellecke Logistics SE
•    Neuland Wohnungsgesellschaft mbH
•    Berufsfachschule Kosmetik, Oskar Kämmer Schule gGmbH, Wolfsburg
•    Dachstiftung Diakonie, Kästorf
•    Bertrandt Ingenieurbüro GmbH, Tappenbeck
•    Pflegeschule Oskar Kämmer Schule gGmbH, Gifhorn
•    DRK Kita Rosengarten, Gifhorn
•    Delle & Heinemann, Garten- und Landschaftsbau, Sassenburg
•    H. Butting GmbH & Co. KG, Knesebeck
•    Dr. von Morgenstern Schulen gemeinnützige Schulgesellschaft mbH, Braunschweig
•    BREDEX GmbH, Braunschweig
•    Clever Concept Unternehmensberatung, Braunschweig
•    Gymnasium Hoffmann-von-Fallersleben-Schule, Braunschweig
•    Gymnasium Martino-Katharineum, Braunschweig
•    Realschule Maschstraße, Braunschweig
•    Hauptschule Rüningen, Braunschweig
•    Sally-Perel-Gesamtschule, Braunschweig
•    Hauptschule Fallersleben
•    Fritz-Reuter-Realschule Gifhorn
•    Henriette-Breymann-Gesamtschule, Wolfenbüttel

 

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