Projektabschluss „Gleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsleistungen für Migranten“

Projektpartner ziehen Bilanz

Mit dem Ziel, die Gesundheitskompetenz von Arbeitnehmern mit Einwanderungshintergrund zu stärken, initiierte die Salzgitter AG das Projekt „Gleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsleistungen für Migranten in Salzgitter – Aufbau von Kooperationsstrukturen mit betrieblichem Fokus“. Zwei Jahre lang arbeiteten zahlreiche Akteure aus der Region an notwendigen Voraussetzungen für eine leichtere Teilhabe von Migranten an regionalen Gesundheitsangeboten. Sie entwickelten und erprobten ein Konzept des Betrieblichen Gesundheitslotsen sowie zwei Fortbildungsformate. Am Mittwochvormittag zog die Allianz für die Region GmbH als Projektträger gemeinsam mit ihren Partnern bei der Salzgitter AG Bilanz. Das Projekt startete im Juli 2017 mit der Übergabe der Förderbescheide durch das Amt für regionale Landesentwicklung aus der Richtlinie „Soziale Innovation“. Die Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds stellte das Land Niedersachsen bereit.

Initiiert von der Salzgitter AG entwickelten die Projektpartner die konkreten Maßnahmen, um die Gesundheit der Beschäftigten mit Migrationshintergrund zu fördern und zu erhalten. „Dass eine Stadtgesellschaft, in der jeder bzw. jede Dritte einen Einwanderungshintergrund hat, von einer Erhöhung der Teilhabe an betrieblichen Gesundheitsleistungen besonders profitieren kann, lag auf der Hand“, sagte Bernd Marquardt, Gesundheitsmanager der Salzgitter AG, der das Thema „Migration und Gesundheit“ von einer Tagung des Deutschen Ethikrates mitgebracht hatte.

Neben der Salzgitter AG beteiligten sich am Projekt unter anderem die BKK Salzgitter, die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover, die IG Metall Geschäftsstelle Salzgitter-Peine, der Ortsmigrantenausschuss der IG Metall Salzgitter-Peine, die Stadt Salzgitter, die Sonnen-Apotheke Salzgitter und das Institut für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig. Die Allianz für die Region übernahm als Projektträgerin die Projektplanung und -koordination sowie die administrative Abwicklung. Dr. Frank Fabian, Geschäftsführer der Allianz für die Region, betonte in seiner Begrüßung, dass das Projekt einen wichtigen Beitrag leiste, um die Region zu stärken. „Unser Ziel war es, unter anderem Antworten auf die geringere Inanspruchnahme von Vorsorgeleistungen sowie auf eineniedrigere  Erfolgsquote bei Reha- Maßnahmenzu finden. Das Ergebnis war ein kultursensibles Maßnahmenpaket, das anschließend in andere Bereiche der Region transferiert werden kann.“

Entwickelt wurden das Konzept eines Betrieblichen Gesundheitslotsens, eine Fortbildung zur interkulturellen Unternehmensführung sowie eine zur Vermittlung interkultureller Kompetenz für Gesundheitsakteure in Betrieben, kommunalen Gesundheitsverwaltungen, Kliniken und Arztpraxen sowie bei Sozialversicherungsträgern. „Die IG Metall Geschäftsstelle Salzgitter-Peine hat das Projekt von Anfang an politisch und gemeinsam mit unserem Ortsmigrantenausschuss sowie den Betriebsratskollegen vor Ort personell unterstützt“, berichtet der Erste Bevollmächtigte Matthias Wilhelm. „Die Entwicklung und Einführung des Gesundheitslotsens unter dem Dach der Salzgitter AG ist ein gemeinsam erarbeiteter Erfolg aller Projektpartner“, sind sich Bernd Marquardt und Matthias Wilhelm einig.

„Auch unsere neuen Fortbildungen sind gefragt“, sagt Emani Ben Romdhane, Inhaberin der Sonnen-Apotheke in Lebenstedt, die das Konzept mitentwickelt hat. Der nächste Workshop zum Thema „Gleiche Teilhabe an Gesundheitsleistungen – Interkulturelle Öffnung als Voraussetzung“ findet Ende Juni bei AWiSTA–AWO im Stadtteilzentrum Fredenberg statt. „So kann es weitergehen“, freut sich die Apothekerin.

Projektpartner zogen Bilanz (von links): Dr. Frank Fabian, Allianz für die Region GmbH, Matthias Wilhelm, IG Metall Geschäftsstelle Salzgitter-Peine, Emani Ben Romdhane, Sonnen-Apotheke Salzgitter, Bernd Marquardt, Salzgitter AG (Foto: Allianz für die Region GmbH)

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