Internationale Konferenz thematisiert die Digitalisierung im Mittelstand
Partner besiegeln Zusammenarbeit mit Vertragsunterzeichnung
Braunschweig, 15. März 2018. 15 Projektpartner aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden diskutierten diesen Mittwoch und Donnerstag in Braunschweig über den digitalen Wandel in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Mit dabei waren die Allianz für die Region GmbH und die Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie arbeiten im internationalen Kooperationsprojekt „GrowIn 4.0“ daran, KMU mit bedarfsgerechten Angeboten auf ihrem Weg in die Digitalisierung zu begleiten. Erst vor kurzem hatten die Allianz für die Region, die Ostfalia Hochschule und das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Darin sind die letzten Details der Zusammenarbeit im Projekt vertraglich geregelt und alle Voraussetzungen erfüllt, um vom internationalen Wissensaustausch zu profitieren und zielgerichtete Lösungen für KMU entwickeln zu können.
Digitalisierung und Industrie 4.0 bergen in der Region große Chancen. Jedoch gerade kleinen und mittleren Unternehmen stehen oft nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung, um sich mit der Komplexität der Digitalisierungschancen auseinanderzusetzen. „Hier setzen wir mit dem Projekt an, indem wir zusammen mit ausgewählten Unternehmen individuelle Bedarfe und Anforderungen analysieren, um dann mit den beteiligten europäischen Partnern Angebote für die Region zu entwickeln“, sagt Oliver Syring, Geschäftsführer der Allianz für die Region. Der transnationale Austausch ermögliche es dabei, Best-Practices aus den Partnerregionen kennenzulernen und regional anzupassen sowie Impulse in die andere Richtung zu geben.
Partner vor Ort ist die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Sie erforscht seit vielen Jahren Industrie-4.0-relevante Technologien und hat dazu ein interdisziplinäres Forschungsfeld gebildet. „Vor diesem Hintergrund haben wir im Projekt die Leitung des Teilprojektes „Optimierter Einsatz von Technologien und Entwicklung neuer Produkte“ gerne übernommen. Das Projekt beschleunigt den Transfer von praxisrelevantem Wissen in die produzierenden mittelständischen Unternehmen der Region“, sagt Prof. Dr. Gert Bikker, Ostfalia-Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer.
Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Braunschweig begrüßt die Zusammenarbeit von Allianz für die Region und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften im Projekt GrowIn 4.0: „Aus Wissen muss Arbeit werden und Fortschritt und Innovationen müssen zum Wohle der Menschen erfolgen! Wir schauen über mehr als nur den Tellerrand, nehmen Teil an den Entwicklungen anderer wirtschaftlich innovativer Regionen Europas und stärken dabei die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum unserer Region."
Internationaler Austausch in Braunschweig
Auf der zweitägigen Konferenz erhielten die Teilnehmer zunächst Know-how zur politischen Relevanz, Chancen und Risiken sowie Fördermöglichkeiten der Digitalisierung. Wie Unternehmen den digitalen Wandel beschreiten, erfuhren die Teilnehmer auch vor Ort beim Besuch der Simtec Systems GmbH. „Besonders für unser schnell wachsendes Unternehmen, das sowohl viele neue Mitarbeiter einbinden, als auch die Produktion effizienter und qualitativ hochwertiger gestalteten möchte, sind die innovativen Ideen der fortschreitenden Digitalisierung ein entscheidender Schritt in die Zukunft“, beschreibt Philipp Hellwig, Leiter der Verwaltung bei Simtec Systems, die Situation im Unternehmen.
Am zweiten Tag tauschten sich die Partner über die Projektfortschritte und das weitere Vorgehen aus. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer Benchmark-Analyse, an der die Partner derzeit arbeiten. Im Fokus stand eine Sammlung und Auswertung von Best-Practice-Projekten zu den Themen Geschäftsmodelle, Technologien und Qualifikationen.
„GrowIn 4.0“ startete am 1. August 2017 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Im Projekt arbeiten seit Mitte 2017 mehr als ein Dutzend Partner aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England und den Niederlanden zusammen. Das Projekt ist über das Interreg-Nordseeprogramm in die europäische Regionalpolitik eingebunden und wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Mit den Interreg-Programmen will die Europäische Union die transnationale Zusammenarbeit ausbauen und die Effizienz der Regionalpolitik durch kooperative Regionalentwicklung stärken. Gefördert werden Projekte, die zur Lösung gemeinsamer Herausforderungen auch gemeinsam "über Grenzen hinweg" in transnationalen Partnerschaften an Lösungen arbeiten. Thematische Schwerpunkte sind die Bereiche Innovation, Umwelt und Mobilität. Das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig kümmert sich vor Ort um die regionale Partnerakquise und Partnerbetreuung.