Herausragende Wissenschaft und Forschung bilden das Fundament für die Zukunft der Region Braunschweig-Wolfsburg
Berlin, 29. September 2016. Forschung und Wissenschaft gehören zum Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität einer Region. Das haben Wissenschaftler, Unternehmer und Politiker aus Deutschlands forschungsstärkster Region heute beim Parlamentarischen Abend in Berlin unterstrichen. Unter dem Motto „Die Zukunft beginnt im Kopf“ diskutierten sie dabei das einzigartige Zusammenspiel von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft in der Region Braunschweig-Wolfsburg. Vor über 350 Gästen zogen sie Bilanz und wagten zugleich einen Blick in die Zukunft der Region um die Städte und Landkreise Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Erklärtes Ziel ist und bleibt, den Wirtschaftsraum zu einer Referenzregion für Arbeit und Lebensqualität auszubauen. Veranstalter des Parlamentarischen Abends im TIPI am Kanzleramt war die Allianz für die Region GmbH in Kooperation mit den Industrie- und Handelskammern Braunschweig und Lüneburg-Wolfsburg.
Laut Eurostat ist die Region Braunschweig-Wolfsburg gemessen an der Forschungs- und Entwicklungsintensität europaweit eine der besten. Hier im Südosten von Niedersachsen findet Wissenschaft, Forschung und Entwicklung an vier Hochschulen sowie in Unternehmen und renommierten Forschungseinrichtungen statt. Dabei bildet die Mobilitätsforschung und -wirtschaft, die zahlreiche Schnittstellen zu anderen Wissens- und Anwendungsfeldern hat, den Kern der Wirtschafts- und Forschungskraft der Region. Aber auch die Branchen IT, Finanzen, Stahl und Chemie sind stark vertreten.
Zu den wissenschaftlichen Leuchttürmen der Region zählen beispielsweise folgende Forschungskooperationen: Das Braunschweiger Forschungszentrum für Systembiologie (BRICS) – ein gemeinsamer Forschungsverbund der TU Braunschweig und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung – sowie das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF), das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und das Energieforschungszentrum Niedersachsen (EFZN) mit der Technischen Universität Clausthal als wissenschaftlichem Paten.
Wissenschaft und Wirtschaft – Hand in Hand für eine starke Region
Prof. Dr. Johanna Wanka hob die Bedeutung der Region Braunschweig-Wolfsburg als größtes Forschungszentrum in Deutschland hervor. Erst vor einer Woche hat sie in Wolfsburg mit der Open Hybrid LabFactory, OHLF, die Forschungsfabrik für hybriden Leichtbau eröffnet. Hier arbeiten künftig Partner aus Industrie und Wissenschaft am Auto der Zukunft, das leichter, schadstoffärmer und kostengünstiger werden soll. In diesem Kontext lobte die Ministerin insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Region: „Die fruchtbare Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft führt zu Entwicklungen, die bei den Menschen ankommen und unser Leben verbessern. So entstehen Innovationen und neue Perspektiven für die Region und den Wissenschaftsstandort Deutschland gleichermaßen“, sagte Wanka.
Durch die Veranstaltung führte Nina Ruge, die selbst in Braunschweig und Wolfsburg gelebt, studiert und gearbeitet hat. Warum der Südosten von Niedersachsen in Wissenschaft und Technik punktet und was die Region tatsächlich ausmacht und künftig weiter stärkt, diskutierte die Moderatorin gemeinsam mit Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Julius von Ingelheim, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH, Helmut Streiff, Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig, Thomas Schmall, Komponentenvorstand Marke Volkswagen, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Joachim Block, Leiter der norddeutschen Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), sowie Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Braunschweig.
Dass sich Wissenschaft und Wirtschaft in der Region Braunschweig-Wolfsburg in den letzten Jahren erfolgreich vernetzt haben, bestätigt TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach. Dabei seien innovative Formen der Zusammenarbeit entstanden, die eine gute Basis für die Innovationsfähigkeit und eine wissensbasierte Regionalentwicklung bilden. „Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit in der Lehre und Forschung. Einer unserer klaren Schwerpunkte ist die Mobilität, mit herausragenden Forschungsprojekten wie etwa zum autonomen Fahren und zum elektrischen beziehungsweise hybriden Fliegen. Die vielfältigen Forschungskooperationen machen die Region zu einem ‚LivingLab‘, in dem die innovative Gestaltung von Stadt- und Lebensräumen der Zukunft direkt bei und mit den Menschen erforscht und entwickelt wird“, erklärte er.
Kraftzentrum der Mobilitätswirtschaft
Für Thomas Schmall ist die Identifikation mit dem Zukunftsthema Mobilität in all seinen Ausprägungen eine enorme regionale Stärke. Er sieht in der technologischen Offensive des Volkswagen-Konzerns im Bereich Mobilitätsdienstleistungen, Elektromobilität, Batterietechnik und autonomes Fahren eine große Chance für die Region: „Wir wollen sowohl Zukunftstechnologien als auch Partnerschaften mit der regionalen Wissenschaft noch intensiver vorantreiben und eine Modellregion für die Mobilität der Zukunft werden. Das gelingt künftig vor allem mit ganzheitlichen Konzepten, die auch alternative Antriebe, Assistenzsysteme und neue Möglichkeiten der Energiespeicherung berücksichtigen.“
Gerade im Megathema autonomes Fahren sieht Prof. Dr.-Ing. Joachim Block eine großartige Chance für die Region. „2010 fand in Braunschweig mit dem selbstfahrenden Auto Leonie die weltweit erste Erprobungsfahrt im Realverkehr statt. Und die seit 2014 beim DLR existierende ‚Anwendungsplattform Intelligente Mobilität‘, AIM, ist ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Durch dieses Know-how haben wir gemeinsam bewiesen, dass wir auch als Testfeld Autonomes Fahren eine herausragende Pionierrolle einnehmen können und werden“, betonte Block, der als Standortleiter des DLR seit Anfang des Jahres auch Vorsitzender der ForschungRegion Braunschweig ist, zu der sich über 30 regional ansässige Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Einrichtungen der Bundesressortforschung und Bundesämter sowie weitere Partner zusammengeschlossen haben.
Volkswagen ist Wirtschaftsmotor der Region. Aber auch die mittelständische Wirtschaft, das Handwerk und der Handel leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Stärke des Standortes, so IHK-Präsident Helmut Streiff. „Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen auch kleinen und mittleren Unternehmen frühzeitig zugänglich gemacht werden. Ein ausgeprägter Technologie- und Wissenstransfer verbessert die Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen – ein entscheidender Erfolgsfaktor für deren Wettbewerbsfähigkeit.“ Das mache die Region nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für Investoren und Unternehmen langfristig attraktiv.
Chancen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunftsregion
Die Wissens- und Forschungsregion Braunschweig-Wolfsburg bietet enorme Potenziale. „Eine der entscheidenden Herausforderungen ist es, Wissen in Arbeit zu überführen“, erklärte Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Braunschweig. Je besser das gelingt, desto zukunftssicherer ist unsere Region. Wunderling-Weilbier ist zuversichtlich, dass durch die neuen technologischen Herausforderungen Arbeitsplätze geschaffen werden und die Region so weiter an Attraktivität gewinnt.
Der Parlamentarische Abend der Allianz für die Region GmbH fand zum dritten Mal in Berlin statt. Ziel ist es, vor politischen Entscheidungsträgern nachhaltig für den Standort zu werben. Darauf verwies auch Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth in seinem Grußwort. „Unsere Region vereint die Vorzüge von starker Wissenschaft, Forschung sowie Wirtschaft und punktet zudem mit kurzen Wegen und partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Sie ist dafür prädestiniert, sich als technologisch smarte Zukunftsregion zu entwickeln.“ Die enge Verzahnung aller gesellschaftlichen Akteure mache dabei den Erfolg aus.
Julius von Ingelheim ist davon überzeugt, dass damit alle Voraussetzungen gegeben seien, sich als Referenzregion zu etablieren: „Hier haben sich seit jeher die richtigen Partner vernetzt und die Themen auf den Weg gebracht, die am Puls der Zeit liegen. Um auch den wissenschaftlichen Nachwuchs für unsere einzigartige Forschungsregion zu gewinnen, müssen wir gemeinsam weiter daran arbeiten, alle Qualitäten in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu heben. Die Region ist nicht nur stark, sie ist auch in Sachen Lebensqualität attraktiv.“
Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter <link http: www.parlamentarischer-abend.org external-link-new-window externen link in neuem>www.parlamentarischer-abend.org.
Bildunterschriften:
Bild 1: Parlamentarischer Abend der Allianz für die Region am 29. September 2016 in Berlin - Auf dem Podium diskutierten: (v.l.) Prof. Dr.-Ing. Joachim Block (Leiter der norddeutschen Standorte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)), Helmut Streiff (Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig), Olaf Kahle (Präsident der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg), Julius von Ingelheim (Geschäftsführer der Allianz für die Region), Moderatorin Nina Ruge, Matthias Wunderling-Weilbier (Niedersächsischer Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung, Amt Braunschweig), Prof. Dr. Johanna Wanka (Bundesministerin für Bildung und Forschung), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Hesselbach (Präsident der Technischen Universität Braunschweig), Thomas Schmall (Komponentenvorstand Marke Volkswagen) und Ulrich Markurth (Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig).
Bild 2: Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth begrüßte über 350 Gäste auf dem Parlamentarischen Abend im Berliner TIPI am Kanzleramt.
Bildnachweis: Allianz für die Region GmbH/ Matthias Leitzke