Festival der Utopie
100 Teilnehmer diskutierten Trends für eine neue Arbeitswelt
Braunschweig, 4. Juli 2015. Heute endete auf dem Hüttengelände in Ilsede das zweite Festival der Utopie. Etwa 100 junge Menschen entwickelten in zahlreichen Workshops Ideen für neue Formen der Arbeit. Anschließend diskutierten sie ihre Visionen mit Personalverantwortlichen und Entscheidern. Inspiration lieferten Kurzvorträge von Wissenschaftlern und jungen Unternehmern. Ziel des Festivals ist, ein offenes Forum für kreative Gedanken zu bieten und damit das zu fördern, was diese Region ausmacht: Forschergeist, Kreativität und Umsetzungsfreude. Mit Blick auf die Fach- und Führungskräfte der Zukunft soll so die Innovationskultur der Unternehmen gestärkt werden. Die Ergebnisse werden am 24 .Juli 2015 um 19 Uhr im temporären Festival-Büro am Friedrich-Wilhelm-Platz in Braunschweig vorgestellt. Veranstalter des Festivals der Utopie ist die Allianz für die Region GmbH, unterstützt von der Wolfsburg AG und weiteren Unternehmen aus der Region.
Ob Dragon Dreaming, Visual Thinking oder Theory U: Alle Begriffe stehen für kreative Methoden, mithilfe derer die Teilnehmer sich in insgesamt zehn Workshops dem Festivalthema „Arbeit der Zukunft“ widmeten. Dabei diskutierten sie wo, wie, mit wem und in welcher Form sie künftig arbeiten möchten. Alleine oder gemeinsam mit anderen, z. B. in einem Co-Working-Space, einer modernen Bürogemeinschaft? Projektbezogen in verschiedenen Teams? Mit festen Arbeitszeiten oder freier Zeiteinteilung? Im Mittelpunkt standen sowohl die Bedürfnisse und Wünsche der Arbeitnehmer, wie auch die Anforderungen und Erwartungen der Arbeitgeber.
Inspiration für die Zukunft der Arbeit
Zwanzigminütige Impulsvorträge zu verschiedensten Themen gaben den jungen Fach- und Führungskräften an beiden Tagen immer wieder kreativen und fachlichen Input. Prof. Dr. Simone Kauffeld vom Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Braunschweig stellte die „schöne neue Arbeitswelt“ und die immer individueller werdenden Berufs- und Lebensentwürfe in den Fokus: „Durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien vervielfachen sich die Handlungsoptionen für Arbeitnehmer. Projektarbeit rückt in den Mittelpunkt und der Arbeitsplatz ist nicht zwangsläufig klassisch im Büro sondern kann überall sein.“
Eine Entwicklung, die auch Kathrin Prehm, Personalleiterin der Wolfsburg AG, bestätigen kann. „Die Anforderungen an Nachwuchskräfte haben sich in den letzten Jahren stetig verändert. Kreatives Arbeiten, das Zurechtfinden in wechselnden Projektkonstellationen und die Bereitschaft für neue Arbeitsformen nehmen einen großen Stellenwert im Arbeitsalltag ein“, sagte Prehm.
Das außergewöhnliche Veranstaltungsformat zog auch über die Region hinaus interessierte Teilnehmer an. „Wir freuen uns über die große Resonanz auf das Festival der Utopie. Die Frage, wie junge Menschen in Zukunft arbeiten werden und wollen ist in Zeiten des Fachkräftemangels auch für die Arbeitgeber, egal ob groß oder klein, ein immens wichtiges Thema“, resümierte Oliver Syring, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH.
Den passenden Festival-Rahmen lieferte das stillgelegte Gelände der Ilseder Hütte im Landkreis Peine. „Mit dem Festival der Utopie erwachte das einstige Industriegelände zu neuem Leben. Die Veranstaltung spannt einen Bogen von der Vergangenheit zur Zukunft. Ein ehemaliger Ort der Arbeit wurde in den letzten beiden Tagen zur Inspirationsquelle für die Arbeit der Zukunft“, freute sich Otto-Heinz Fründt, Bürgermeister von Ilsede.
Die Teilnehmer waren trotz Temperaturen von über 30 Grad engagiert dabei. Feste Denkmuster wurden gezielt von den Workshop-Leitern durchbrochen und gaben Raum für neue Ideen und Visionen. „Das Festival der Utopie ermöglichte einzigartige Perspektivwechsel, bot Raum für kreative Ideen und wird mir in meiner täglichen Arbeit helfen Themen flexibel begegnen zu können“, sagte Jan Wellmann, Stipendiat der Öffentlichen Versicherung Braunschweig.
2013
Mitte September 2013 fand das erste Festival der Utopie, veranstaltet von der Haus der Wissenschaft Braunschweig GmbH und der Allianz für die Region GmbH, auf dem ehemaligen Hertie Gelände in Peine statt. Der Themenschwerpunkt 2013 war Mobilität.