Gesundheit für alle: Projektpartner diskutierten über die Themen Migration und Gesundheit auf der 2. regionalen Gesundheitskonferenz

Salzgitter, 18. Oktober 2017. Was sind die Gründe für die unterdurchschnittliche Teilhabe von Migranten an präventiven Gesundheitsangeboten in der Region? Und welche Maßnahmen fördern eine gleichberechtigte Teilhabe? Das sind Fragen, die Experten und Interessierte heute auf der 2. Regionalen Gesundheitskonferenz im Hotel am See in Salzgitter diskutierten. Mit dabei war die Allianz für die Region GmbH, die unter anderem mit der Salzgitter AG und der Gesundheitsregion Salzgitter am Projekt „Gleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsleistungen für Migranten in Salzgitter – Aufbau von Kooperationsstrukturen mit betrieblichem Fokus“ arbeitet. In vier Foren tauschten sich die Teilnehmer zu den Themen „Betrieblicher Gesundheitslotse“, „Interkulturelle Öffnung als Führungsaufgabe“, „Vermittlung interkultureller Kompetenz und Kultursensibilität“ und „Gesundheitsförderung und Prävention“ aus. Am Ende der Konferenz informierten Themenpaten dieser Arbeitsgruppen über den aktuellen Diskussionsstand.

In ihrer Begrüßung hob Christa Frenzel, Erste Stadträtin der Stadt Salzgitter, die Notwendigkeit des vernetzten Arbeitens in der Gesundheitsregion hervor. Es gehe um die Menschen in Salzgitter, die von den Ideen und Projektvorhaben sowie deren Integration in die Gesundheitsregion Salzgitter profitieren, sagte Frenzel.
Dabei gewinnt das systematische Verknüpfen von Lebens- und Arbeitswelt im Kontext der betrieblichen Gesundheitsvorsorge an Bedeutung, auch für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. In Salzgitter gehören dazu rund 30 Prozent der Einwohner. Eine fehlende zielgruppenspezifische Ansprache der Beschäftigten, sprachliche und kulturelle Barrieren sowie komplizierte Strukturen im Gesundheitssystem erklären, warum vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Erkrankungen auf betrieblicher Ebene wenig bis gar nicht in Anspruch genommen werden.

„In unserem Projekt wollen wir Arbeitsprozesse anstoßen, an deren Ende konkrete Maßnahmen im Versorgungssystem stehen. Das können Fortbildungen für Unternehmen zum Thema interkulturelle Führungskompetenzen oder Kultursensibilität sein, aber auch neue betriebliche Funktionen wie ein Gesundheitslotse“, sagte Michael Kieckbusch, Vorstand Personal der Salzgitter AG, die Ideengeber für das  Kooperationsprojekt ist. Die Partner streben dabei an, die Zielgruppen frühzeitig gleichberechtigt einzubinden und gemeinsam Maßnahmen zu erproben. „Die für gut befundenen Aktionen bringen die gesamte Region voran, denn sie dienen als Grundlage beziehungsweise Vorbild für weitere Aktivitäten in diesem Bereich. Sie generieren einen Mehrwert für die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, deren Familien und die Unternehmen in der Region“, sagte Dr. Frank Fabian, Geschäftsführer der Allianz für die Region. Mithilfe von Kooperationsstrukturen soll es den Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund und deren Angehörigen erleichtert werden, Gesundheitsangebote wahrzunehmen und auch zu nutzen. Das stärke die Eigeninitiative und -verantwortung bei den Betroffenen und fördere gemäß dem Schlusswort ‚Gesundheit für alle‘ auch die Arbeitsfähigkeit in der Region, ergänzte Fabian.  

Das Projektvorhaben entstand auf Initiative der Salzgitter AG im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Innovation“ (ESF) und wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Weitere Informationen unter www.allianz-fuer-die-region.de.
 

Die Kooperationspartner im Projekt „Gleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsleistungen für Migranten in Salzgitter“ auf der 2. Regionalen Gesundheitskonferenz (v.l.): Michael Kieckbusch, Salzgitter AG, Christa Frenzel, Stadt Salzgitter, Dr. Frank Fabian, Allianz für die Region GmbH (Foto: Stadt Salzgitter)

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